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demose
blumen und erde

nov. 96


demose "blumen und erde" (nov 96)

:// höhlenmahlerei ein bahnhof öffnet sich der starken einsamen gedanken meine gitarre tropft von der decke so seicht und leicht verschwommen ist der blick in die tiefe im winter sind sie hier verloren in der kälte es gibt keine gemeinsame wärme es gibt keinen zusammenhalt länger als bis morgen durchdacht wolkenpoesie hochhäuser dünsten in wahnwitziger erwartung der starken gemeinsamen gedanken meine gitarre lehnt an der wand staub und laub sammelt sich in den höhlenköpfen sie lachen und trinken bis in die nächte diskutieren die ecken und kanten der welt glückswürfel und plastikblumen erschaffen die romantik des gelebten gesterns morgen ist die welt gemein daumenschraubenhumor zerfranzte ohren hören besser stinkende mäuler reden weiser trübe augen sagen die wahrheit nichts haben sie gelernt nichts haben sie verstanden ich fühle den haß und komme nicht dagegen an doch die welt dreht sich und knirscht in ihren angeln der liebe gott wirft sand ins getriebe menschenknochen zersplittern ganz wie von selbst jede sekunde /

/ ein gedicht für die weisen möchte ich schreiben sie wollen nicht von der wahrheit träumen ein lied für die dummen möcht ich singen sie können doch nicht verstehn es ist nicht was ich höre es ist nicht was ich sehe es ist nicht was ich glaube nur ist es was ich fühle lange hab ich drüber nachgedacht warum die welt so falsch sein muß lange drüber nachgedacht warum so freundlich warum so allein jeder für sich, irgendwie ich weiß nicht warum was macht der sack über dem kopf, wenn ich erzähle was macht die luft, die ich atme, wenn ich mit den armen tanze was macht das kind unter meinem fahrrad was macht die katze im sack was macht der speck im mülleimer was macht meinen kopf so müde, daß ich nur noch atmen kann, wenn ich lächle zum schein ich habe gnade erwartet ich habe unrecht ich bin müde morgen ist ein neuer tag /

/ hey hey schwarze braut laß mich deine augen sehn sie schaun an mir vorbei und sagen der welt ich bin verseucht vom glück warum eigentlich kannst du was dafür ist es wahre liebe ist es ware liebe ist es war es liebe ??? keiner der so ungläubig schönen ich spüre die reue grad in den müden knochen der morgige tag wird mich strafen heute lache ich über ihn und weiß doch der baldigen angst in der nacht die kommt ohne zu fragen ohne goodbye ohne hey hallo vergossen ist das wasser ins klo geschüttet und nachgeheult verbeult ist die architektur der mütterlichen gedanken der vater kam per post und ging ohne worte und alles an was ich mich erinnern kann sind die makkaroni zu mittag so gerne eß ich makkaroni so gerne eß ich leckere makkaroni scheiße ist die welt mitten in der sommersonne ich hasse hasse hasse schönes wetter schaufe schniefe triefe und verfluche euch nicht alle alle schleim den ihr so gerne schluckt genau wie ich ich spreche darüber ich bin schuldig von euch höre ich keine worte keine vernunft warum warum warum kreuzen sich unsere augen manchmal ohne sich zu berühren, wie ich es so vermisse weil du schielst doch das ist nicht die ganze wahrheit /

/ kleine schwarze pfütze wasche meine zehn würmer in der zunge doch niemand darf sie sehn kleine grüne wolke berühre mein gesicht käfer in den haaren doch sie krabbeln nicht kleine bunte hand sag mir aufwiedersehn ich leg mich jetzt zur ruh um nie mehr aufzustehn hey , hey , hey atomkrieg - und alle machen mit die erde ist ein großer joint und wir sind auf dem trip atomkrieg - und alle rauchen mit /

/ scheinwerferlicht blendet uns , wir fliegen eine insel voller träume erbebt wie ein vulkan - es ist die asche die uns in den augen brennt - nicht das licht der sonne dollarzeichen auf den fingerkuppen so schwarz & schwarz verbrannte erde zerstaubt in der luft so rot - es ist die asche die uns in den augen brennt...so huschen verkrüppelte hände wie schatten durch graubunte straßen der freude & rosablaue augen leuchten so krank es ist die ASCHE...& ich stehe da & sehe meine schwarzen hände.../

/ die sterne waren wie immer am himmel nur heute waren sie nicht zu sehn denn die wolken zogen auf in der nacht ich liege auf der kühlen erde und warte ein komet fällt mir auf die nase ein heißer kleiner stein ich hab mich erschreckt so für den moment jetzt bin ich wach und denk an dich schau mir in die augen wenn du mich verläßt ein schauer der sehnsucht überkommt mich meine liebe hält uns nicht lieb mich! ein kühler wind bringt sauren regen so haben's wir in der schule gelernt es ist so prickelnd auf der haut ich genieße diese trüben tage so frei es gilt diese gedanken zu zerstören termiten zerfressen meinen kopf von innen icecreme auf einem babyarsch morgen werd ich mich verbrennen ich hab es wohl nicht anders verdient sage jetzt nichts ich warte auf meine tränen meine liebe hält uns nicht lieb mich! böse kinder schauen mich an und verachten mich mit ihren worten sie werden der gnade der welt nicht erfahren die ich vergeudet habe jetzt wird mir kalt hier so ganz allein die sonne geht bald auf hoffnungslos ich stehe auf und schaue mich um in der nacht so still ist es ich warte nicht länger langsam brennt das feuer nieder die sehnsucht ist verkümmert so allein der blütenduft krabbelt mir in der nase und ich muß niesen frühling sommer herbst und winter und es ist nacht jede nacht /

/ ab und an der bahnsteig duftet nach staub so weise im schatten des windes ist das gras verdorben stimmungsvoll fahren die züge an mir vorbei und halten stets inne, mich zu grüßen die menschen um mich zeigen der welt alle arten des abschieds: mit stolzer hand die frau verlassen ein kleines lächeln weint dem kinde nach manchmal gar die tränen kullern freude, trauer oder einfach das augenblicklich stille lebewohl mit der gewißheit auf ein wiedersehen und der hoffnung daß die welt ihre schönheit bewahrt in den ehrlichen momenten menschlicher gefühle finden liebe, haß und alle anderen wunder ein zuhause in mir ich kann die menschen neben mir sehn ohne fahrkarte in den händen stehen sie hier und warten auf einen zug, der sie nicht mitnimmt eine zeitung schützt vor der kälte in der nacht es fällt nicht leicht der welt lebewohl zu sagen //

// ich geh raus auf die strasse und steck mir n kaugummi in den mund ich mache knatsch knatsch ich mache knitsch knatsch und dann spucke ich ihn wieder aus manchmal hasse ich euch alle morgens wenn ich aufsteh und dann geh ich ins bad und setz mich erstmal aufs klo und dann nehm ich ganz viel klopapier und spüle und das klo sagt eyh wasn das fürn scheiß? manchmal hasse ich euch alle ich mache den kühlschrank auf und guck mir was zu essen aus und die marmelade ist schon ganz schimmlig und ich sag igitt und der schimmel sagt eyh hau doch endlich ab! manchmal hasse ich euch alle manchmal denke ich an dich wie du lächelst mit deine süße zahnspange und dann steckst du die hand in den mund und nimmst sie einfach raus und wirfst sie auf den boden und trittst drauf! manchmal hasse ich euch alle manchmal hasse ich ich euch alle /

/ es waren so viele auf dem weg ins paradies es waren so viele die mir ins gesicht schlugen und ich liebte es und ich liebte es schildkröten die mich kreuzigten es tat so weh in ihrer schwäche zu denken zu handeln zu sein und ich liebte es und ich liebte es die umarmung mit der schönsten frau der welt blieb mir versagt erspart versonnen auf einmal kann ich sie lieben niemehr warum sehe ich sie so oft ? warum liebe ich sie so oft ? weil ich besoffen versoffen ersoffen bin ich bin soooo friedlich spaß spaß spaaaaßßß hey was ist die antwort auf ? hier sind wir entertain us ! entertain us ! charlie chaplin ist auferstanden und sein krückstock wirbelt durch die luft ich halte mich fest versuche es und kriege ein paar auf die schnauze ich liebe es ich liebe es ich weine am morgen danach weil es ist vollmond es ist vollmond und ich liebte sie und ich liebte sie ? wie einen wassereimer voller torte in die welt verschickt sind diese grüße gar nichts wert wie eine gießkanne ohne wasser ohne staub ist die wüste so leer wie meine liebe meine liebe zu u u u dir ich erliege dem wahnsinn ich verschmelze mit dem eisblock deines lächelns und ich liebte es und ich liebte es deine gefühle zu erfühlen deine gedanken zu versuchen deine stimme zu trinken wie honigmilch und immer weiter /

/ demose blues (ich empfehle mich): ich tauche ein und wieder wird es nacht: und es war schön unter der lauten sonne doch ich war schwach wie eine holzpuppe im regen ich war feige ich war scheiße ich war scheiße und lachte mein lächeln steht an der wand die leute vom erschießungskommando rauchen ihre letzte zigarre und der qualm krabbelt mir in der nase ihr lächeln war willkommen doch nicht heute so viele zäune in den sand gesetzt die tore sperrangelweit offen am himmel ziehn die wolken vorbei frühmorgens schon besoffen /

/ blumen und erde fielen aus der sonne eine glastür versperrt mir den weg leise ertönt die klingel viele menschen trampeln mich nieder und deshalb deshalb hasse ich euch viele menschen haben mich angesehen blut floß aus meinen augen hunde bellen tief schlagen die zähne in das fleisch muskeln zerreißen und versiegen und deshalb deshalb hasse ich euch muskeln spielen in deinem gesicht und eine narbe färbt den himmel in der linken hand halte ich die zimmerschlüssel ich schaue mich an und fühle nichts und deshalb deshalb hasse ich euch ich halte meine augen geschlossen und laufe durch den dunklen gang es ist erlösend und befreiend augenblicke versagen eine kalte frau steht vor mir ich hebe die hand und deshalb deshalb hasse ich euch der tod ist in meinen gedanken er ist ein freier vogel blumen und erde ihr habt nur blumen und erde /

/ "ich möchte keine vöglein sein im schwarzen wind" sagte der seemann er lächelte den sand an stand so am strand und fuhr mit seinen fingern durch die haare "ich möchte keine fischlein sein im öligen meer" er lächelte nicht mehr er lachte ganz sachte und dachte an eine sache die ihn berührte "ich möchte keine würmchen sein in der strahlenden erde" es war nicht der leuchtturm der ihn blendete oder den weg wies es waren die spitzen steine am strand es waren seine gedanken so krank entfachten sie ein sturmfeuer immer neuer lebensweisheiten und in manchen zeiten entgleiten die hände den fesseln und der wilde treue ozean verschlingt die lebendige seele /

/ wenn du nicht dasselbe fühlst wie ich dann ist es keine liebe schau mir in die augen & sage die wahrheit vergib mir meine sehnsucht nach dir wenn du sie nicht spürst dann ist sie vergebens belüg mich nicht in meinen träumen bis es vorbei ist es soll nie vorbei sein es sollte nie... wenn du nicht dasselbe fühlst wie ich dann ist es keine liebe halte meine hand und ich spüre das blut in deinem körper fließen wenn die sonne mit deinen augen aufgeht möchte ich nicht zum horizont blicken halt mich bis es vorbei ist es soll nie vorbei sein es sollte nie... wenn du nicht dasselbe fühlst wie ich dann ist es keine liebe heute morgen habe ich dich nicht gespürt heute morgen haben augenblicke versagt die luft zwischen uns war kalt und still unsere worte verloren sich in der leere und wir wissen jetzt das es vorbei ist es sollte nie vorbei sein es ist vorbei! denn wenn du nicht dasselbe fühlst wie ich dann ist es keine liebe /

/ graue fäden kalten speichels zerschneiden dein laues gesicht in später dunkelheit es ist nur ekel in dir kleine grüne zwerge tanzen in deinen augen & verbrennen so wohltuend schmerzhaft deine heißen tränen es ist nur haß in dir aggressives nichtstun belebt deinen geist dein körper liegt wie tot auf dem bett ein niemand bist du es sind nur zweifel in dir & Angst der heilende schlaf läßt auf sich warten & du wartest mit den sternen und dem mond öffnest das fenster & schaust in die nacht es ist Angst in dir es ist nur Angst in dir //:


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